Freitag, 29. April 2011, 20:00 Uhr
Thalhaus, Nerotal 18, Wiesbaden
Olaf Rupp – Gitarre
Jörg Fischer – Schlagzeug
Uli Böttcher – Elektronik
Düsteres Nickerchen ist ein neues Trio, ebenso neu wie der Name, der allerdings aus Gründen, die hier nicht näher erörtert werden unbedingt als vorläufig zu betrachten ist. Erwähnt werden muss, dass die zwei wiesbadener Protagonisten (Fischer/Böttcher) auch in dem Noise-Jazz Trio ‚Lurk Lab’ zusammen spielen und das Düsteres Nickerchen u.a. eine Fortsetzung dort begonnener Arbeit ist.
Der Berliner Gitarrist Olaf Rupp hat eine einzigartige Technik auf seinem Instrument entwickelt. Inspiriert von den chinesischen Pipa Spielern hält er seine Gitarre in aufrechter Position, bedient sich der perlend-rollenden Flamenco Anschläge, Tremolos und Arpeggios um Oberton- und Clustereffekte zu erzielen, neue ‚virtuelle’ Klänge zu produzieren. Er betrachtet sein eigenes Spiel als eine Art analoge Granular-Synthese.
Jörg Fischers Schlagzeugspiel vereint Eindrücke aus der Welt des Mainstream-Jazz, aus diversen „progressiven“ und „punkigen“ Rockstilen... hin zur sogenannten Neuer Musik , vor allem der seriellen. Ohne ins unverblümt Poly-Stilistische zu gleiten, spielen diese Einflüsse eher als kreativ gefilterte Facetten eine Rolle bei seinem musikalischen Tun.
Uli Böttcher bedient sich mit Hilfe von Mikrofonen und Computer bei den Klängen seiner Mitspieler, mischt live gesampeltes mit vorbereitetem Material, verbiegt, verzischt und verelendet die akustischen Instrumente zu einer eigenständigen Stimme, die er bevorzugt in elektroakustischen Duos und Trios erklingen lässt.
Düsteres Nickerchen ist ein neues Trio. Zu erwarten ist ein fulminates, larmoyantes, gerne auch lautes Konzert, dicht gepackt, vielleicht noisy, sicher aber von stacheligem Charme und hiermit sind alle, denen so etwas gefällt herzlich eingeladen.