Der in Köln lebende Tubist Carl Ludwig Hübsch hat unter dem Titel Ensemble X im Jahr 2008 eine 16-köpfige Formation initiiert, die man getrost als hochgradiges und einzigartiges Konzentrat von Erfahrung im Bereich großer Besetzungen der Improvisierten und Neuen Musik bezeichnen kann.
Es versammelt Musikerinnen und Musiker aus Europa und darüberhinaus, die sich in, teils seit über fünfzehn Jahren bestehenden, orchestralen Gruppen schon lange und intensiv mit Fragen und Methoden großformatiger kollektiver Improvisation auseinandersetzen.
Ausgesucht unter dem Aspekt einer homogenen Spielästhetik verfolgen die Mitglieder des Ensemble X ein transparentes Klangbild, das auch aus vollen dynamischen Einsätzen des Klangkörpers heraus immer den Weg zu einem kammermusikalischen Gestus findet. Dieser präzise ausbalancierte Umgang mit Dichte und Dynamik ermöglicht es, in die Mikrostrukturen von Klängen einzutauchen. Anstelle pausenloser Möblierung der Sinne steht das Öffnen von Hörräumen im Vordergrund.
Ein Konzert von ARTist / musik zur zeit mit Unterstützung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden,
Uli Boettcher [Wiesbaden] - Elektronik
Nicolas Desmarchelier [F] - Gitarre
Markus Eichenberger [CH] - Klarinetten
Elisabeth Fügemann [Köln] - Violoncello
Carl Ludwig Hübsch [Köln] - Tuba
Harald Kimmig - [Freiburg] - Violine
Matthias Muche [Köln] - Posaune
Dirk Marwedel [Wiesbaden] - Erweitertes Saxophon
Nils Ostendorf [Berlin] - Trompete
Ulrich Phillipp [Wiesbaden] – Kontrabass
Angelika Sheridan [Köln] – Flöten
Olivier Toulemonde [F/Berlin] - Objekte
Michael Vorfeld [Berlin] - Perkussion
Eiko Yamada [Heidelberg] - Blockflöten
Philip Zoubek [Köln] - Piano
Presse:
„Meisterliche Beiläufigkeit
«Little Bangs»: In der Gare du Nord ging das Eröffnungskonzert des Projekts zur Improvisation mit dem Ensemble X über die Bühne.
Von Sitzungen oder Besprechungen weiss jeder: je mehr Teilnehmer, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass einer kurz vor Schluss noch einmal eine Grundsatzdiskussion fordert. Oder, dass einer auf Nebensächlichem herumreitet, sich gerne zuhört oder einschläft. Es ist mit der freien Improvisation im Ensemble nicht unähnlich, und Carl Ludwig Hübsch, Initiator und Mitglied des Ensemble X, setzt bei der Zahl 12 eine Erfahrungsgrenze. Das macht die rund einstündige Block-Vorstellung, die das Ensemble in der Gare du Nord geboten hat, freilich nur erstaunlicher: 16 höchst konzentrierte Musiker lassen ohne jede Absprache ein neues Stück enstehen, dessen Konsistenz nicht weniger verblüfft als die immer wieder präzis gesetzten Einzelimpulse. …“
Andreas Fatton, Basellandschaftliche Zeitung / MLZ; 15.12.2008