»Play yourself!« lautete die oft gehörte Empfehlung amerikanischer Musiker an europäische Kollegen. In der Improvisation Persönlichkeit ausbilden und zeigen – das könnte auch das Motto für die Entwicklung des Jazz in Deutschland sein.
Wolfram Knauer, Leiter des Jazzinstituts Darmstadt, zeichnet diesen Weg von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute nach. Er taucht ein in das Berlin der 1920er, zeigt die Zurückdrängung von Swing und Jazz durch die Nationalsozialisten ebenso wie den Aufbruch im Nachkriegs-Frankfurt und den musikalischen Austausch mit den GIs, er beleuchtet die Szene in der DDR und illustriert die Umtriebigkeit der heutigen Jazz-Community.
Uwe Oberg & Christof Thewes spielen schon seit den 1990ern miteinander, als Duo, bei Lacy Pool, oder in anderen Projekten. Und immer schon spielen sie sich selbst. Welches Material die beiden auch immer in die Hände nehmen, sie interpretieren es mit dem für sie typischen freigeistigen Respekt. Sie spielen heute Abend, was Spaß macht, Mingus oder Monk und vielleicht auch Mangelsdorff tauchen auf, verraten wird aber noch nichts.
Knauers Buch - als auch die Musik von Oberg und Thewes - basieren auf jahrzehntelanger Recherche und Leidenschaft. Bei Knauer ist ein Standardwerk des wohl vielfältigsten aller musikalischen Genres herausgekommen, Oberg & Thewes sind der lebendige Beweis für eine kreative Jazzszene.
Uwe Oberg - Piano | Christof Thewes - Posaune |