Festival für Klang Kunst Raum Zeit

07. März 2025  Doppelkonzert

19:00    Alter Piano |  Konzert-Performance

20:30   EMR – Chris Weinheimer | Panel

21:00    EMR – Ensemble Modèle Réduit | Konzert

 

art.ist Wiesbaden

foto: Jascha Hagen

19:00

Alter Piano | Konzert-Performance für Flügel und Elektromotoren

 

Max Arsava
Jascha Hagen

 
 

Das Klavier-Interface „Alter Piano“ macht aus einem Flügel ein tollwütiges ISBN-Modem. 12 Elektromotoren an 12 Metall-Armen im Inneren transformieren das Instrument in ein kreischendes, sägendes Monster. Zugleich wird die Frage nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Maschine am Herzstück der westlichen Musikkultur neu verhandelt.

 

Das Interface spielt sich selbst und der Komponist wird nur als Programmierer tätig. Es wird gelenkt und benutzt die Motoren wie Körpererweiterungen, oder es wird schlichtweg durch menschliche Eingriffe übergangen. 4 Mikrofone mikroskopieren bei diesem Prozess den Klang und verwandeln das Klavier in ein elektroakustisches Objekt.

 

„Alter Piano“ wird in einer 45-minütigen Konzert-Performance von Jascha Hagen und Max Arsava aufgeführt.

 

 

Max Arsava (DE) ist ein in Berlin lebender Pianist, Improvisator und Komponist. Neben seinem Hauptinstrument spielt er auch Synthesizer und andere elektroakustische Geräte und arbeitet mit Tonbändern, Kontaktmikrofonen, Objekten, sowie Loopern und Samplern. Er arbeitet hauptsächlich in den Bereichen zeitgenössische Musik, Free Jazz und elektroakustische Musik mit einem starken Interesse an DIY-Kultur, Freier Improvisation, Noise Rock und anderen Formen der gemeinschaftsorientierten Experimentierfreude.
www.maxarsava.com

 

Jascha Hagen (DE) ist elektroakustischer  Komponist und Musiker. Momentan unterrichtet er elektroakustische Komposition als künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Seine Arbeit fokussiert sich auf akusmatische Instrumentalkompositionen und Performances mit präparierten Instrumenten. Das Klavier als Klangobjekt ist seit einigen Jahren Hauptaugenmerk seiner Auseinandersetzung.

foto: Bernd Mast

20:30

‚Resonanz, Konsonanz, Dissonanz‘
Problematische Konzepte in Musik und Gesellschaft | Panel


Chris Weinheimer (
Ensemble Modèle Réduit)
 

„When a bad metaphor may not be a victimless crime“ heißt ein Artikel von Lera Boroditsky, einer US-amerikanischen Kognitionswissenschaftlerin, der sich mit der Potenz sprachlicher Gewohnheiten beschäftigt.

 

Ist „Resonanz“ eine solche „bad metaphor“? Sind Konzepte wie „Konsonanz“ und „Dissonanz“ wertend? Eurozentristische Denkweisen? Was passiert eigentlich, wenn emotionale Zustände und andere soziale Phänomene mit physikalischen oder musikalischen Phänomenen verglichen werden?

 

foto: Diane Martinot
Foto: Diane Martinot

21:00
EMR – Ensemble Modèle Réduit | Konzert

 

Andreas Nordheim – Kornett, Zugtrompete
Chris Weinheimer – Flöten, Bratsche
Gregor Forbes – Klavier
Hannes Lingens – Vibraphon
Hans Arnold – Schlagwerk
Johannes v. Buttlar – Schlagwerk
Ole Schmidt – Bassklarinette
Pina Bettina Rücker – Quarzschalen
Sébastien Branche – Saxophon
Walburga Walde – Stimme

 

Das „Ensemble Modèle Réduit“ ist ein Zusammenschluss improvisierender Musiker*innen aus dem Raum Leipzig und stammt direkt aus dem Festival „ZiXP“. Im Fokus der gemeinsamen Arbeit steht die Idee, mit eigenen und adaptierten Konzepten, Spielanweisungen und teildeterminierten Partituren, das Vokabular sowohl vom Material, als auch von der Form her zu erweitern.

 

Die Auseinandersetzung mit Künstler*innen wie Pauline Oliveros, Christian Wolff, Yoko Ono, John Cage und Maryanne Amacher, sowie eine intensive Probenarbeit, gemeinsames hören und der permanente Diskurs haben sowohl die interne Struktur des Ensembles, als auch den konzeptuellen Reichtum ihrer Musik wachsen lassen.

 

Die Organisationsform des Ensembles, wie auch die ihrer Musik hat als Ideal die ergebnisoffene, selbstbestimmte und nichthierarchische Interaktion autonomer Individuen.

 

www.emr.leipzixp.org

Walburga Walde hat Jazz-Gesang an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ in Dresden studiert und widmet sich intensiv der Vokalimprovisation, komponiert eigene Stücke und arrangiert für Vokalensembles.
Pina Bettina Rücker ist eine Musikerin und Klangkünstlerin, die die musikalischen Möglichkeiten von Quarzglasschalen erforscht. Diese Czochralski – Tiegel aus der Halbleiterindustrie hat sie zu einem neuen Musikinstrument entwickelt und entscheidend zu seiner Anerkennung in der Musikwelt beigetragen.
Cornelia Friederike Müller aka CFM, ist bildende Künstlerin und Soundkünstlerin. Nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaften wandte sie sich während ihres Medienkunststudiums intensiv der elektronischen Musik zu – vorerst als DJ CFM und Veranstalterin der Reihe Der Elektronische Sonntag, als Redakteurin und Autorin des Popkultur-Fanzines repertoire, als Mitbegründerin des Netzwerkes Propellas für Musikerinnen und Künstlerinnen und als Co-Regisseurin des Films Hausarbeiten – über das elektronische Musizieren.
Hannes Lingens lebt als Musiker und Komponist in Berlin und Halle (Saale). Er bewegt sich mit Vorliebe in der Grauzone zwischen improvisierten und komponierten Formen experimenteller Musik.
Gregor Forbes ist ein schottischer Pianist und Komponist, der in Leipzig lebt. Er leitet die Leipziger Improvisationsgruppe Altered Forms Trio und die experimentelle-Musik Konzertreihe Loading for Time.
Johannes von Buttlar ist ein vielseitig orientierter Schlagzeuger, aktiv in und zwischen den Bereichen Neuer Musik, Experimenteller Musik und Improvisation. Seit 2015 lebt er in Leipzig und gestaltet das kulturelle Programm der Kulturnhalle – Leipzig.
Andreas Nordheim spielt Kornett, Sopranposaune und Piccolotrompete und interessiert sich für Musik als Beispiel sozialen Lebens. Nach dem Studium in Musik, Pädagogik und Psychologie arbeitet u.a. mit Sabine Lippold (Tanz und Bewegung) zusammen, gibt zahlreiche Kurse und spielt in verschiedenen Besetzungen.
Ole Schmidt schreibt, spielt und improvisiert experimentelle Kammermusik und entwirft akustische Räume für Klanginstallationen und Performances und arbeitet seit 25 Jahren als Bühnenmusiker fürs (deutschsprachige) Sprechtheater.
Chris Weinheimer ist Musiker, Komponist, Performer, Regisseur. Seit 1991 als Komponist Bühnenmusiken, Musik für Experimentalvideos, Tanztheater und Kammermusik. Arbeitet seit 1998 auch als Schauspieler und Performer, seit 2009 als Regisseur und Workshop-Leiter.
Sébastien Branche spielt Sopran-, Tenor- und C-Melody-Saxophon und interessiert sich für  Wahrnehmungsphänomene, arbeitet hauptsächlich mit Klang als Material und bezeichnet sich selbst als „Sound Crafter“. Sein Ansatz ist entschieden bruitistisch, nimmt aber auch Elemente von Drone, Reduktionismus und EAI auf. Seit 2018 leitet er den LeipziXP e.V.: eine Plattform für experimentelle Musik in Leipzig.

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